Der Aal - die Story: Teil 1 - Wie alles begann

Diese ganze Aalerei ging schon früh los, nur daß es damals nicht Aalerei hieß. Damals war es einfach ein Surftrip, der 3 Kumpels auf engstem Raum, auch Bärentransporter genannt, auf eine ca. 8.000 km lange Reise schickte. Soziale Kompetenzen waren rudimentär vorhanden aber noch ausbaufähig. Inwieweit psychische Prägungen sich noch bis heute auswirken, ist auch nach intensiven Nachforschungen nicht zu bestreiten, es hatte einfach jeder seinen Spaß. Für mich hieß es damals recht früh auf der Reise "Ich will meine eigene Karre, nicht immer Bäreneintopf aus demselben zu dritt einatmen - Schlafen ohne Plazierungsprobleme (zur optimalen Ausnutzung des Schlafraumes wurde im Wechsel Kopf an Fuß und wieder an Kopf geschlafen) - Morgens ausschlafen oder auch morgens früh los zum Spot ohne den ganzen Zoo erstmal durch die Fütterung zu schleusen... und, und,..(P.S. Sauberkeit war in diesem pränatalen Zustand noch von geringer Bedeutung)

Lange Rede kurzer Sinn, nach dieser wunderbaren Reise in die (angeblich) windigste Ecke von Spanien wurde der erste Aal angeschafft. Der hieß damals noch L300, war ein wunderbar kleiner Kastenwagen, in dem mehr Platz für Surfstuff war als für die Bewohner oder gar ein Fitzelchen von Komfort. Das ist kein VW Bus, sondern ein Mitsubishi, japanisches HighTech! Jetzt ist natürlich Zeit für die beliebte Frage: "Warum hast du denn keinen Bulli? Als Surfer?!" Ihr Unwissenden! Aalfahrer wissen warum.

Wichtig war: Schnell an den Spot, Surfen, Erstklassige Behandlung, Party...Schlafen(?). Jaja, damals, Komfort war egal, Hauptsache der Rest stimmte. Entsprechend funktional und von bestechender Eleganz war der notdürftige Ausbau.

Wahrscheinlich war das Architekturstudium schuld daran, daß der nachste Bus, der erste, der mit Stolz den Namen Aal300 trägt, etwas wohnlicher wurde. Es war auch einfach mehr Platz vorhanden. Der neue Bus (im folgenden nur noch Aal genannt; Anm. der Redaktion) hatte im Laderaum ganze 40 cm mehr Länge und 20 cm mehr Höhe, was ein fast aufrechtes Sitzen ermöglichte. Man merkt, Mitsubishi hat bei der langen Version des L300 ganze Arbeit geleistet. Ein weiterer Vorteil sind die umlaufenden Fenster, man muß morgens nicht mehr die Schiebetür aufmachen um den Swell zu checken und die an den tropisch warmen Nordseestränden haufenweise herumlaufenden Bikinimädels können auch besser hereinschauen. Unter diesen Vorausetzungen wurde der Aldi-PC angeschmissen, mit Auto-CAD gefüttert und spuckte ein kleines Raumwunder aus. Das System Aal300 funtionierte, Trips mit Kumpels, Klitteparty zu sechst im Aal und sogar mit Frauen. Der Aal gewährte jeden Dialog, überstand Beziehungen klaglos im Anfangs-, wie auch im Endstadium. Gut daß er nicht kommunizieren kann? Er kann, der Aal lebt! und ist kein Computerfreak, wie sein Urahn KIT. Ich habe leider nicht immer genau hingehört, aber ich kann mit Fug und Recht behaupten: der Aal spricht weise.